Prato: Kulturstadt im Schatten von Florenz

Nur rund 20 Kilometer von Florenz entfernt und dennoch unter Touristen weitgehend unbekannt, lohnt sich ein Abstecher in diese immerhin weit über 180.000 Einwohner zählende Kulturstadt. Prato liegt genau zwischen Pistoia und Florenz am Fluss Bisenzio und wird vom mächtigen Kaiserlichen Kastell überthront. Beinahe fühlen sich die Besucher des Kastells nach Großbritannien versetzt, solche eine imposante Gotik präsentieren die wehrhaften Zinnen des Kastells. In seiner Art sucht es in Italien seinesgleichen. Derart einzigartig wurde das Castello dell'Imperatore im Hochmittelalter errichtet und lädt heute zur Besichtigung ein. Ebenfalls einen Besuch wert ist der in schwarzem und weißem Marmor gestreifte Dom von Prato, der hier ebenfalls im 12. Jahrhundert errichtet wurde und für seine Außenkanzel bekannt ist. Die Kanzel von Donatello war einzig dazu da am Fest der Sacra Cinota den Muttergottesgürtel als Reliquie dem Volk auf dem Domplatz zu zeigen.

A: Prato

Das historische Zentrum von Prato weist bis heute seine alte sechseckige Form auf, welche auf Stadtkarten sehr gut sichtbar wird und heute entlang der teilweise noch erhaltenen Stadtmauern erwandert werden kann. Einst war Prato eine bedeutende Textilmetropole in der Toskana und trug den nicht schmeichelhaften Beinamen `Lumpenhauptstadt von Europa´. Heute präsentiert sich Prato als moderne Industriestadt, die mit einer großen Fußgängerzone und zahlreichen Modegeschäften auch zum ausgiebigen Einkaufsbummel einlädt. Zwischendurch lassen sich die Palazzi von Prato besichtigen und ein Abstecher zum Fluss Bisenzio macht deutlich, dass Prato schon zur Zeit der Römer besiedelt war. Denn bis heute sorgt die Römerbrücke mit Stadttor für sicheren Zugang zur Innenstadt. Wer mehr Zeit mitbringt unternimmt zudem noch einen Ausflug im Mietwagen zur romantischen Medici-Villa in Poggio a Caiano, die nur wenige Kilometer von Prato entfernt liegt.

Dom von Prato – © Idéfix (Wikimedia Commons)