Als Geburtsstadt von Galileo Galilei sowie als Sitz der renommierten Universität Pisa und der beiden Elitehochschulen Scuola Normale Superiore und Scuola Superiore Sant'Anna ist Pisa nicht nur eine quirlige Universitätsstadt, sondern auch eines der bedeutenden Bildungszentren Italiens. Mehr als die Hälfte der pisanischen Einwohnerschaft sind Studenten. Das sind immerhin mehr als 40.000 Menschen. Und obwohl Pisa einen herausragenden Anziehungspunkt für Touristen bildet, findet sich abseits der Piazza dei Miracoli eine weitgehend vom Tourismus unberührte Innenstadt, in welcher Besucher ein authentisches toskanisches Stadtleben erleben können. So sind beispielsweise die quirligen Plätze von Pisa nicht mit Imbissbuden, Souvenirläden und fliegenden Händlern belagert, sondern hier locken kleine Fachgeschäfte, Restaurants und Cafés zum Verweilen. Als Universitätsstadt verfügt Pisa zudem über ein lebendiges Kulturleben, das gerade abends mit Ausstellungen, Vernissagen, Konzerten und Theatern lockt.
Tagsüber sorgen hingegen die vielfältigen Museen für viel Abwechslung während der Städtereise in Pisa. Weltbekannt ist zum Beispiel der Botanische Garten von Pisa, der schon 1543 angelegt wurde und damit der älteste seiner Art auf der ganzen Welt ist. In den historischen Gemäuern eines ehemaligen Klosters untergebracht, versprüht das Museum des Heiligen Matthäus nicht nur den Flair längst vergangener Zeiten, sondern nimmt seine Besucher auch mit auf eine Zeitreise durch die sakrale Kunst der Pisaner Kirchenhäuser seit dem Mittelalter. Weitere interessante Museen in Pisa bilden die Ägyptologische Sammlungen, das Kabinett der Zeichnungen und Drucke, Museum für Pathologische Anatomie und Histologie, Museum des Stephansritterordens, Etruskische Museum und sowie das Städtische Museum.
Als touristisches Herz von Pisa bildet die Piazza dei Miracoli eines der bedeutendsten Architekturensembles der Romanik. Eindrucksvoll erhebt sich hier nicht nur der Schiefe Turm hoch über den grasbewachsenen Platz der Wunder, sondern auch der imposante Giebel des Domes Santa Maria Assunta, die mächtige Kuppel des Baptisteriums sowie das imposante Portal des Camposanto. Als Pisaner Romanik bekannt geworden, zeichnet sich dieser Architekturstil durch seine kunstvoll bearbeiteten Marmorfassaden aus. Ein Abstecher zum Camposanto macht zudem deutlich, wie viel Wert der Adel von Pisa auf das Leben nach dem Tod legte. Denn für diesen imposanten Friedhof wurde eigens Boden aus dem Heiligen Land importiert. Heute bestaunen hier Besucher nicht nur die beeindruckenden romanischen Kreuzgänge, sondern auch die Skulpturen und Kunstwerke des hier untergebrachten Museums. Mit einer Höhe von 55 Metern und einem Radius von 6 Metern besticht hingegen der Schiefe Turm von Pisa, der einst 1173 als Campanile des Doms errichtet wurde und seitdem langsam aber sicher Richtung Südosten absenkt und heute eine Neigung von fast 4° aufweist.